Wenn es um das Thema „Kinder und Lernen“ geht, spielt die Umgebung eine entscheidende Rolle. Ein interessantes Werkzeug, das in den letzten Jahren immer beliebter wurde, ist der Lernturm. Manchmal auch Learning Tower oder Küchenturm genannt.
Doch was genau ist ein Lernturm? Welche Vorteile bringt er mit sich und gibt es auch Nachteile zu bedenken? In diesem Artikel beleuchten wir das Thema ausführlich.
Was ist ein Lernturm?
Ein Lernturm, oft auch als Lernständer oder Küchenhelfer bezeichnet, ist eine sicherheitsorientierte Erhöhung für Kinder, die es ihnen ermöglicht, auf Erwachsenenhöhe zu arbeiten oder zu spielen. Denken Sie einfach an die Phrase „auf Augenhöhen Agieren“. Darum gehts schon irgendwie. Besonders oft findet er in der Küche Verwendung, wenn Kinder beim Kochen oder Backen helfen möchten. Also direkte Integration in den normalen Alltag.
Vorteile des Lernturms
Warum macht man das nun konkret? Im Grunde hat man mit einem Lernturm folgende Vorteile.
- Förderung der Selbstständigkeit: Durch den Lernturm können Kinder in der Küche oder anderen Arbeitsbereichen aktiv teilnehmen. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit.
- Sicherheit: Im Vergleich zum herkömmlichen Hocker bietet der Lernturm durch seine seitlichen Barrieren eine sicherere Option für Kinder. Das Risiko des Herunterfallens wird minimiert. Viele Lerntürme haben auch noch einen speziellen Kippschutz und abgerundete Kanten.
- Interaktives Lernen: Ob Kochen, Backen oder andere Tätigkeiten – Kinder lernen durch Beobachten und Nachahmen. Der Lernturm ermöglicht es ihnen, direkt am Geschehen teilzunehmen und dabei spielerisch zu lernen.
- Bindung: Die gemeinsame Zeit, die Eltern und Kinder beim Kochen oder anderen Aktivitäten verbringen, kann die Bindung zwischen ihnen stärken.
Nachteile des Lernturms
- Raumbedarf: Ein Lernturm nimmt mehr Platz in Anspruch als ein herkömmlicher Hocker. In kleineren Küchen oder Räumen kann dies zu Platzproblemen führen.
- Preis: Qualitativ hochwertige Lerntürme können teuer sein, insbesondere wenn sie aus robusten Materialien gefertigt sind. Auch wenn ein hoher Preis als Nachteil empfunden wird, sollte man auf hohe Qualität achten und nicht ohne Prüfung zum günstigen Lernturm greifen. Sicherheit geht immer vor.
- Gefahrenquelle: Trotz der erhöhten Sicherheit durch den Lernturm sind Kinder nun näher an potenziellen Gefahrenquellen wie heißen Herdplatten oder scharfen Gegenständen. Daher sollte die Nutzung nur unter Aufsicht erfolgen. Oder wenn das Baby bzw. ihr kleines Kind gerade an der Babyflasche nuckelt, ist solch ein Lernturm vielleicht nicht der beste Ort. Da sollten Sie eher auf einen entsprechenden Stuhl ausweichen.
Materialien
Lerntürme gibt es in verschiedenen Materialien. Am häufigsten werden sie aus Holz hergestellt, da es stabil, langlebig und umweltfreundlich ist. Es gibt jedoch auch Modelle aus Kunststoff oder Metall. Bei der Auswahl des richtigen Materials sollte man nicht nur auf Stabilität und Langlebigkeit achten, sondern auch auf Umweltaspekte und mögliche Schadstoffbelastungen.
Verwendung des Lernturms
Hauptsächlich findet der Lernturm in der Küche Verwendung, doch er kann auch in anderen Bereichen des Hauses nützlich sein, beispielsweise im Arbeitszimmer, wenn das Kind am Schreibtisch arbeiten möchte, oder im Badezimmer, um beim Zähneputzen oder Händewaschen zu helfen. Auch beim gemeinsamen Spieleabend der Familie kann solch eine Erhöhung hilfreich sein.
Mögliche Quellen
Um sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen, könnten folgende Quellen hilfreich sein:
- Montessori-Pädagogik: Die Montessori-Methode legt großen Wert auf Selbstständigkeit und praktisches Lernen, wofür ein Lernturm nützlich sein kann.
- Fachbücher wie „Das Montessori-Zuhause: 200 Möglichkeiten zur Schaffung einer Umgebung für dein Kind“ von Simone Davies.
- Foren und Blogs für Eltern, in denen Erfahrungen und Empfehlungen rund um den Lernturm geteilt werden.
Fazit
Ein Lernturm kann ein wertvolles Werkzeug in der Entwicklung eines Kindes sein, indem er Selbstständigkeit und praktisches Lernen fördert. Wie bei allem sollten Eltern die Vorteile gegen die Nachteile abwägen und sich für ein Modell entscheiden, das ihren Bedürfnissen und denen ihres Kindes am besten entspricht.